Interview
Zunächst mal ein paar allgemeine Fragen, damit wir Sie kennenlernen: Drei Worte, die Sie am besten beschreiben!
motiviert – kreativ – ungeduldig
Was macht Sie glücklich? Worüber können Sie sich ärgern?
Glücklich macht mich Zeit mit meiner Familie und Freunden zu verbringen. Und natürlich meine Hunde. Ich ärgere mich über Ungerechtigkeiten aller Art. Deswegen behaupten die Menschen um mich herum oft, dass ich so kämpferisch bin. Leider kämpfe ich viel zu häufig gegen Windmühlen.
Wie sieht Ihr Wohlfühl-Ort aus?
Ich bin tatsächlich am liebsten Zuhause in meinem Garten, obwohl ich auch sehr gern verreise und neue Eindrücke sammle, während ich die gute Luft genieße, egal ob Seeluft oder Bergluft.
Sie bekommen Besuch von einer guten Fee. Was wünschen Sie sich?
Dass meine Lieblingsmenschen und ich ein glückliches, gesundes, langes Leben haben.
Was ist Ihre Lebensphilosophie?
Ich bin ein Steh-Auf-Männchen, also: Davon geht die Welt nicht unter...
Immer am Computer, also am Notebook. Ich habe ein eigenes, separates Zimmer in meinem Haus, ein Büro, in dem ich arbeite. Ich kann nicht gut woanders arbeiten. Da sind viel zu viele Ablenkungen, und es ist auch zu unbequem. Da sitze ich lieber an meinem kleinen Schreibtisch und habe auch Papier und Stift für Notizen oder Skizzen um mich herum ausgebreitet.
Wie lange haben sie für ihren neuen Roman gebraucht um ihn fertigzustellen?
Ich würde sagen so knapp ein Jahr. Ich bin ja keine Vollzeitschriftstellerin. Aber wenn es mich packt, dann arbeite ich in meiner ganzen Freizeit an meinem laufenden Projekt. Allerdings lasse ich auch zwischendurch alles liegen und gehe nach ein paar Tagen oder Wochen ans Werk. So bleibt man kritisch.
Lesen sie viel? Einige Schriftsteller sagen, dass sie kaum noch lesen, seit sie Vollzeitautoran sind.
Nun, ich bin ja keine Vollzeitautorin, und ich lese auch nicht viel. Im Durchschnitt etwa zwei bis drei Bücher im Jahr, wenn ich Urlaub mache, am Strand. Ich habe oft den Kopf dafür gar nicht frei, obwohl ich wirklich gern lese.
Wie sind sie auf die Idee gekommen ein Buch zu schreiben?
Das war gar keine bewusste Entscheidung. Ich habe irgendwie schon immer geschrieben. Mit 16 habe ich angefangen einen Fantasy Roman zu schreiben. Mein großer Held war JRR Tolkien. Aber ich war nicht gut genug. Über die Jahre habe ich einiges probiert, wie z.B. auch den Tatsachenbericht „Und niemand half mir auszubrechen"! Dann habe ich irgendwann meinen eigenen Schreibstil gefunden und ein Genre, das mich nun nicht mehr loslässt.
Das Genre Mysterythriller?
Das ist gar nicht so einfach zu kategorisieren. Ich sage immer: Ich habe einen Roman geschrieben. Ja, einen Kriminalroman. Aber es ist auch etwas Mystisches dabei. Es geht aber auch um Psychologie, da eine der Protagonisten die Psychologin Dr. Vivien Kramer ist. Und einer ihrer Patienten stellt sich als einen römischen Kaiser vor. Also ist es auch ein wenig ein Historischer Roman. Und bei alle dem, also: Serienmörder, kriminalistischen Ermittlungen, Spurensicherung, Autopsien, Thriller, Spannung und Übersinnlichem ist es ja auch irgendwie ein Liebesroman.
Kling als könnten sie sich nicht festlegen?
Nein, das würde ich nicht sagen. Ich wollte nur irgendwie alles miteinander verweben. Das war eine große Herausforderung, die mir wirklich Spaß gemacht hat.
Wenn Sie vergleichen Tatsachenbericht gegen Mysterythriller heißt das ja im Grunde: Erinnern oder Erfinden? Was ist wichtiger – interessanter?
Erinnern ist oft schwer und nicht neutral. Wir erinnern uns alle unterschiedlich, negieren dabei viel. Aber es kann wertvoll sein, um Erlebtes zu verarbeiten. Das Erfinden ist mega spannend und natürlich interessanter. Da kann alles passieren. Deswegen habe ich jetzt einen komplett frei erfundenen Roman geschrieben.
Wie viel von sich selbst stecken Sie in ihre Figuren?
Ich denke, es steckt immer etwas von einem selbst in den Figuren, die man kreiert. Anders geht das gar nicht. Man steckt ja sein komplettes Herz da hinein.
Woher nehmen Sie die Inspiration? Haben Sie Vorbilder?
Meine Inspiration? Das kann ich gar nicht so beantworten. Ich habe eine Idee, arbeite die ein wenig aus und beginne dann mit dem Schreiben. Die Handlung entwickelt sich, ich weiß oft selbst nicht in welche Richtung. Ich weiß nicht mal wer der Mörder ist.
Vorbilder im eigentlichen Sinne habe ich gar nicht. Aber ich habe natürlich großen Respekt vor Schriftstellern dieses Genres, die es zu Bestsellerautoren gebracht haben. Einige habe ich auch gelesen, aber bei weitem nicht alle.
Was können wir in Zukunft von Kirsten Reko erwarten? Gibt es Projekte, an denen sie gerade arbeiten?
Ich arbeite tatsächlich schon am 2. Teil und habe schon Ideen für sechs weitere.
Haben sie schon an eine Serie gedacht, als sie den ersten Dr. Vivien Kramer -Roman geschrieben haben?
Nein, überhaupt nicht. Mein erster Roman “Der Blutegel” sollte eigentlich ein für sich stehendes Buch werden. Es war mehr ein Experiment, weil ich noch nicht als Schriftstellerin etabliert bin. Aber dann, als ich fertig war, bemerkte ich eine richtige Leere in mir. Irgendwann dachte ich dann:“ Hey, ist doch nicht schlimm. Du kannst ja auch einen 2. Teil schreiben.“
Wenn jemand zu ihnen kommen und sagen würde “Ich möchte auch Autor werden”, was wäre der erste Tipp, den sie ihm geben würden?
Tu es nicht in der Hoffnung damit Geld zu verdienen und berühmt zu werden. Aber wenn der Drang groß ist: einfach anfangen.