Wie schreibe ich ein Buch?
Zuerst einmal mit viel Ausdauer und Disziplin.
Die Grundidee:
Ich mache mir erstmal Gedanken, was ich überhaupt erreichen / aussagen will?
Möchte man ein Buch schreiben, braucht man natürlich zuerst eine gute Idee. Erstmal Ideen sammeln, ein paar Tage ruhen lassen, alles noch mal durchsortieren, was einen nicht mehr loslässt wird notiert und Stück für Stück weiterentwickelt. (Ich empfehle ein Notizbuch auf dem Nachttisch zu haben).
- Da wäre zunächst mal der Plot (der Handlungsverlaufs, der sich aus den Ereignissen ergibt), also eine Art Storyboard -> grober Kapitel-Plan• Da müssen alle Ereignisse zusammenhängen, bzw. ineinander münden (Kausalität).
- Der Einstieg – das erste Ereignis, das die nachfolgenden Ereignisse auslöst, sollte den Leser fesseln.
- Der Hauptkonflikt und der Hauptcharakter ist quasi der rote Faden, der durch die Ereignisse führt. Diesen habe ich in einem Satz zusammengefasst. Das hilft, um immer wieder beim Thema zu bleiben und nicht zu sehr auszuschweifen.
- Steht der ungefähre Handlungsverlauf soweit fest, benötigt er einen Spannungsbogen. Die Ereignisse spitzen sich allmählich zu
- Auslösendes Ereignis (1. Tatort, vorstellen der Protagonisten und die Ereignisse, die langsam ins Rollen kommen)
- Ereignisse spitzen sich langsam zu, mehrere Verdächtige, die wieder entlastet werden, Sympathien werden aufgebaut und ggfs. wieder gekippt und nicht zu vergessen: die dramatische Wende der Ereignisse. Etwas Unvorhergesehenes, worauf jedoch schlüssig draufhingearbeitet wurde, es aber dennoch überrascht.
- Die logische Folge der vorangegangenen Ereignisse inklusive Show-Down. Ein guter logischer aber nicht vorhersehbarer Schluss muss her.
- Ich kreiere mindestens eine interessante Hauptfigur. Es reicht nicht, einen Ermittler zu haben, der den Mordfall aufklären soll. Der muss etwas Besonderes an sich haben. Vielleicht ist er verrückt oder handelt irrational, ist in die Hauptverdächtige verliebt oder ähnliches
- Jede gute Geschichte braucht einen Spannungsbogen, etwas, dass den Leser mitfiebern lässt. Der Spannungsbogen wird durch zahlreiche Konflikte aufgebaut: Etwas Geheimnisvolles, mehrere sich überlappende Ereignisse, Missverständnisse, Rätsel und mehrere Verdächtige
Ich beginne mit dem Schreiben
- Der Einstieg ist entscheidend. Der Leser muss sofort in die Ereignisse entführt werden und interessiert bleiben. Er muss weiterlesen wollen.
- Habe ich die richtige Szene für den Einstieg in mein Buch gefunden, dann kann es losgehen mit dem Schreiben. Ich schildere gleich zu Beginn meines Buchs den Moment, in dem für meine Hauptfiguren die entscheidende Phase beginnt. Dies muss den Leser sofort fesseln
- Achtung: der erste Entwurf ist meistens nicht so gut. Aber das wird schon. Einfach weiterschreiben. Jede Erstfassung eines Kapitels muss mehrfach überarbeitet werden. Man kann auch gern die Rechtschreibprüfung ausgeschaltet lassen. Das kommt alles später. Es geht darum die Story herunterzuschreiben. Zwischendurch mal recherchieren und weiter geht es.
Die Revision / Überarbeitung
- Die Überarbeitung ist überhaupt das Wichtigste!
- Erst einmal alles beiseite legen und ruhen lassen. Dann geht es ans Korrekturlesen. Ich drucke mir das Skript also einmal aus und lese es einmal durch. Hier korrigiere ich Rechtschreibfehler (wie früher in der Schule beim Diktat) und mache mir Notizen, wenn etwas unschlüssig ist.
- Kommen die Charaktere gut heraus? Sind die Figuren aktiv genug? Sind Hindernisse und Probleme, die überwunden werden müssen, alle schlüssig. Zu viel oder zu wenig. Gibt es dramatische Wendepunkte? Sind die Protagonisten glaubwürdig, sympathisch, kann sich der Leser identifizieren? Passt die Zeitschiene – zeitliche Abfolge der Ereignisse? Ist das Motiv gut und gibt der Story einen Zusammenhang?
- Dann lese ich alles erneut (am PC) und achte nur auf einzelne Aspekte, z.B. die Dialoge. Im Mittelalter spricht man anders als heutzutage, ein Arzt hat einen anderen Wortschatz, als ein Patient, etc.
- Dann suche ich im Familien-und Bekanntenkreis nach Testlesern, um Fehler oder Lücken aufgezeigt zu bekommen. Es ist wichtig, ehrliche Kritik zu bekommen und diese dann umzusetzen. Z.B.: „Die Protagonistin ist nur schön und perfekt.“ Ja, ist sie – aber nur aus der Sicht ihres Liebsten. Tatsächlich hat sie Narben, sie schielt oder hat schlechte Zähne. Was auch immer. Aber ich bin dankbar für diesen Hinweis. Oder: „Da ist aber viel medizinischer Fachjargon“ – Stimmt, und das will keiner lesen. Also habe ich das alles wieder sehr stark eingekürzt.
Es ist soweit – das Buch ist fertig
Nun geht es daran es zu veröffentlichen. Am besten man findet einen herkömmlichen Verlag – viel Glück dabei. Oder man nutzt das Selfpublishing.
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„Ich fand diese Kurzdarstellung ganz interessant. Gibt es irgendwann noch mehr Details? Oder einen Blog?“
Lukas R.
„Cool sowas auf die Homepage zu schreiben. Da hat man echt eine Idee, wie das Buch entstanden ist.“
Sandra M.